30. August 2011

Mark Fowler

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Leider melde ich mit einer sehr traurigen Nachricht. Vor 2 Wochen ist mein guter Freund Mark Fowler an den Folgen einer Gehirnblutung im Alter von 35 Jahren verstorben.
Seine Freundin Emma, seine aus England angereisten Eltern und Schwestern und seine engsten Freunde verabschiedeten Mark am letzten Freitag in einer sehr schoenen aber schmerzhaften Zeremonie.
Am Nachmittag fand dann "Mark's Celebration of Life", eine Gedenkfeier mit allen Freunden und Weggefaehrten Marks statt und abends wurde ihm zu Ehren eine grosse Party geschmissen, ganz wie Marky es gewollte haette.

Mark's Celebration of Life


Neben dem grossen Schmerz ueber den Verlust eines tollen Freundes und Menschen, macht es mich aber traurig, dass ihr ihn nie kennenlernen konntet und deshalb moechte ich euch hier ein wenig ueber Mark erzaehlen.

Mark verliess 2007 England, um zusammen mit seiner Freundin die Welt zu bereisen. Monate spaeter kamen sie nach Sydney, wo sie eigentlich nur ein paar Wochen bleiben wollten. Es gefiel ihnen aber so gut, dass sie einfach blieben. Mark fing nach ein paar Monaten an bei Deepend als Projektmanager zu arbeiten.
Das erste Mal als ich Mark begegnete, war an meinem ersten Tag bei Deepend. Ich war nervoes, unsicher und verstand nur die Haelfte von dem, was mir alle erzaehlten. Ich musste gleich zu einem Kundentermin und auf dem Weg zum Taxi stellte sich Mark, mit dem breitesten Laecheln bei mir vor. In den kommenden Wochen arbeiteten wir viel zuammen und schnell war klar, das wir dicke Kumpel werden. Mark half mir in den ersten Monaten sehr mit der Sprache zurecht zu kommen. Er sass nach Meetings mit mir zusammen und wir gingen gemeinsam noch mal alles durch, um auch sicher zu gehen das ich alles verstand.
Schnell wurde Mark ein sehr wichtiger Teil von Deepend, neben seinen professionellen Qualitaeten, die ihm in Rekordzeit die Karriereleiter hochschnellen liessen, war er eine Persoenlichkeit bei Deepend. Jeder liebte es mit ihm zu arbeiten und seine Ausdauer bei Deepend Partys waren legendaer. Er war immer der Letzte, der ging.


Als wir vor 2 Jahren umgezogen sind, Angie war damals hochschwanger und konnte natuerlich nicht so viel schleppen, stand Mark puenktlich um 10h auf der Matte um zu helfen, und das obwohl er erst um 6h morgens nach einer langen Partynacht nach Hause gekommen ist. Seine Hilfsbereitschaft kannte keinen Kater.
Mark hatte eine unglaubliche positive Ausstrahlung und wenn er den Raum betrat, reagierten die Leute sofort auf ihn. Er hatte immer ein Laecheln im Gesicht und wenn er erst mal anfing zu lachen, dann hoerte man eben dieses rauchige "Piratenlachen" bis nach Brisbane.

Marks groesste Leidenschaft, neben seiner Freundin Emma, galt dem Muay Thai Kickboxing, der Nationalsport Thailands und tradionell tief verwurzelt mit der Kultur des Landes. Vor jedem Kampf vollzog Mark ein ca. 3 minuetigen Tanz/Ritual. Segnungen von buddistischen Moenchen gehoeren zum Alltag dieses Sports.

Ich beschreib das hier so ausfuehrlich, weil es ein Leichtes ist, diesen Sport als brutalen Haudraufsport zu bezeichnen. So hab ich es jedenfalls gesehen, bevor ich mir zum ersten Mal einen Kampf angeguckt habe. Ich war beeindruckt von der Fairness und dem Respekt mit dem sich beide Kontrahenten gegenuebertreten. Absolut nicht zu vergleichen mit dem Matchogehabe bei dem tradionellen Boxen. Gerade in Sachen Fairness war Mark nicht zu schlagen. In seinem letzten Kampf umarmte er mehrmals seinen Gegner, sie klatschten sich ab und am Ende des Kampfes, den Mark knapp verlor, gratulierte er ihm innig.
Bevor er nach Australien kam, hatte Mark in England schon einige Jahre den Sport praktiziert. Nach ein paar Jahren Pause wollte er es vor 2 Jahren noch mal wissen und fing wieder an zu trainieren. Nach ein paar Monaten verwarf er sich mit seinem damaligen Trainer. Dieser hatte es gewagt an ihm zu zweifeln, und ihm praktisch gesagt, er waere zu alt und zu dick, um es jemals wieder zu schaffen. In den letzten 24 Monaten hat Mark 27kg abgenommen. Er trainierte bessesen 3 mal am Tag.
Morgens um 5.30 ging er zum Bootcamp. Marks dortiger Trainer, ein ehemaliger Soldat, der mit den selben Uebungen auch Special Forces oder SWAT Teams trainiert, hat uns erzaehlt, dass Mark einige Rekorde inne haelt, die in letzten 2 Jahren nicht einmal von den oben genannten Spezialeinheiten geknackt wurden. In der Mittagspause ging er dann meistens laufen und nach der Arbeit zum Thaiboxing.

Der stolze Marky nachdem Gewinn des WBC New South Wales State Title
In den letzten 2 Jahren kaemptte er sich gegen zum Teil 10 jahre juengere Gegnern, zu einer imposanten Karriere. Der Hoehepunkt war der Gewinn des WBC New South Wales State Title im Maerz diesen Jahres. Er war am Ziel angekommen, sein grosser Traum erfuellt. Ein paar Wochen danach durfte er sogar England bei einem internationalen Turnier im Iran vertreten.

Am Samstag, dem 13.08.2011 fuhr ich mit 5 Kollegen nach Liverpool um Mark bei einem weiteren Titelkampf zu unterstuetzen. Mark verlor knapp - 10 minuten nach dem Kampf wurde ihm schwindelig und er wurde ohnmaechtig. Am Montag dem 15. August erlag Mark den Folgen einer Gehirnblutung.

Mark lebte seit ca. 5 Jahren in Sydney - zu seiner Gedenkfeier kamen 300 Leute. Ein Zeichen dafuer was fuer eine geliebte Persoenlichkeit Mark war.
Mark war Organspender und sein grosszuegiges "Geschenk" gibt acht Menschen Hoffnung.

Ich persoenlich habe damit einen meiner besten Freunde verloren und er hinterlaesst eine unglaublich grosse Luecke.

Verabschieden mochte ich mich aber mit Mark in Bestform. Unser gemeinsamer Campingtrip im Jahre 2009 den wir in "Two Dudes in the Bush - Teil 02" festgehalten haben.

In Gedanken sind wir bei Marks Freundin Emma und seiner Familie.

Mark Fowler
1975 - 2011


3. August 2011

Der naechste Schritt

6 Kommentare
Wie schon im vorherigen Post erwaehnt, habe ich an dem Neuseeland Film gute 6 Monate geschnitten (bzw. jeden Montag nach der Arbeit). Die kleinen Filmchen fuer unseren Blog machen mir einen Riesenspass und es ist eine willkommende Abwechslung zum meinem Berufsalltag. Ich kann machen was ich will, keine Deadline und keine Budgetgrenze um das ich mir Sorgen machen muss. Aber das allerbeste ist das ich nebenbei lerne mit den gaengigen Video Schnitt- und Animationsprogrammen umzugehen.

Seit 3 1/2 Jahren habe ich versucht bei Deepend im Moving Image Department (so heisst der Filmbereich hier) was machen zu koennen, aber aus diversen Gruenden hat es dann nie geklappt.

Im Mai kam dann das beruehmte Sydney Opera House auf uns zu, und ich bekam meine Chance gleich 6 Videos fuer "Spring Dance 2011", ein Festival das im August startet, zu produzieren. Als Material bekam ich das offizielle Posterdesign fuer das Festival und jede Menge Filmaufnahmen von den einzelnden Auffuehrungen. Das ganze habe ich dann zusammen geschnitten und mich dabei an dem  Posterdesigns orientiert. Um das ganze dann aber noch etwas komplizierter zu machen, musste jedes Video von jedem der internationalen Kuenstlern abgesegnet werden.

Der Clip kam dann so gut an, das gleich der naechste Auftrag folgte. Neben viel klassischer Musik, spielen sehr haeufig auch Pop/Rock etc. Kuenstler in der Oper (Bjoerk, Air oder zuletzt The Cure). Unter dem Namen "Music at the house"werden Kuenstler vorgestellt die in den kommenden Monaten dort auftreten. Diesmal gab es keinerlei Designvorgaben und ich konnte machen was ich wollte.

Der Unterschied zwischen "Spring Dance" und "Music at the house" ist, das der erstgenannte Clip ein Filmschnittprojekt ist, waehrend "Music at the house" eher dem nahe kommt was ich hauptberuflich mache. Also Design und in diesem Fall zusaetzlich Animation.

Genug geredet, hier sind die Filme

SPRING DANCE 2011 
eine Collage von allen 5 die ich gemacht habe




MUSIC AT THE HOUSE




Waehrend der Arbeit and "Music at the house" entdeckte ich "Goyte - Somebody that I used to know". Mein Lied des Jahres - der Text und das Video - Perfekt.

lg Noël