6. Juni 2008

Noël: die ersten 4 Monate Australien



Ich kann gar nicht glauben das wir erst 4 Monate hier sind.
Ich habe noch nie so viele unterschiedliche Erfahrungen in solch kurzer Zeit gemacht.
  • Der Abschied und das seltsame Gefühl im Magen als wir vom Hamburger Flughafen abgehoben sind 
  • Die ersten Tage in einer fremden Umgebung, und diesem komischen Gefuehl im Magen (hmm, ok.... und das ist jetzt unser zuhause...) 
  • Der erste Arbeitstag 
  • Die erste fette Spinne in der Wohnung (und Angie's Panik in den Augen) 
Ich glaub der Moment wo ich wirklich begriffen habe, das wir jetzt in Sydney wohnen, war der Tag an dem wir unsere Bankkonten eröffneten "Ok, das ist jetzt nun wirklich kein Urlaub mehr".
Der Alltag kam schneller als gedacht. Jeden Tag fahre ich mit dem Rad zur Arbeit (oder nehme den 378er Bus wenn ich zu faul bin), dusche in der Firma und hol mir meinen Kaffee. Die ersten Tage im neuen Job waren nicht einfach, da ich damals gleich ins kalte Wasser geschmissen worden bin - ich weiss noch wie ich am 2.Tag vollkommen frustriert aus der Firma in den Park rannte um mich zu beruhigen, damit ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Ich hab mich ganz schoen unter Druck gesetzt und das ist leider auch immer noch nicht ganz weg. Auch nach 4 Monaten ist die Sprache noch ein Hinderniß. Smalltalk ist gar kein Problem, aber wenn ich im Job eine Idee schnell und selbsterklärend erläutern möchte, dann ist das eine ganz andere Geschichte: " The Thing could slide through the other thing ..... aehhh...you know... usw".
Deepend selbst ist eine absolute Außnahme-Agentur und liefert den Beweis dafür, das man eine kreativ erfolgreiche Werbeagentur sein kann und trotzdem geregelte Arbeitszeiten und zufriedene Mitarbeiter hat. Vor 2 Jahren durchlebten sie die selben Probleme, wie alle anderen Agenturen auch (Lange Arbeitszeiten und ausgebrannte Mitarbeiter), haben dann aber reagiert und Dinge geändert. An jedem Tag tragen mehrere Mitarbeiter ein Deepend T-Shirt, denn man identifiziert sich mit der Firma. Am Mo geht um 18h unser Chef durch die Agentur und zwingt jedem seinen PC runterzufahren:" Stop that shit, or i'll punch you" hört man ihn dann manchmal sagen. Freitags gibts dann ab 16h30 das erste Feierabend-Bier. Ich gehe meistens um 17h30-18h aus der Firma, der bisher längste Arbeitstag dauerte bis 20h30 und das war vor einer wichtigen Präsentation. Neue Jobs werden so angenommen und verteilt, das sie ohne Ueberstunden erledigt werden koennen und im September fährt die ganze Firma in die Snowy Mountains zum Skifahren - auf Firmenkosten. Fazit: Krasse Firma und mal wieder Schwein gehabt auch wenn ich noch nicht 100% angekommen bin.
Ansonsten geniesse ich das Leben hier sehr und bin sehr froh den Schritt hierher gewagt zu haben. In unserer schnuggeligen Wohnung fühle ich mich mehr und mehr heimisch - kein Wunder mit dem Meer vor der Tuer und dem tollen bestaendigen Wetter. Der "Freundeskreis" ist natuerlich noch recht uebersichtlich, aber das dauert wohl seine Zeit.
Als naechstes steht die Anschaffung eines Autos auf dem Zettel. Wir haben traumhafte Natur vor der Haustür und deshalb wollen wir uns demnächst einen gebrauchten Jeep holen, mit dem man auch an die einsamen Buchten bzw. schwer zugänglichen Orte kommt. 
Auf jeden Fall haben wir noch einiges zu tun. Die Wohnung muss endlich fertig werden, das Surfen klappt auch immer besser und ein paar Kilo könnten auch mal wieder runter (die verdammten Muffins).

Liebe Grüsse
euer Noël

1 Kommentar:

  1. Hey Noël,

    na dann mal Prost :-) Ich fang gerade an zu arbeiten und Du wirst wahrscheinlich grad beim Freitag-Abend-Bier sitzen oder schon am Strand den Abend ausklingen lassen... Das hört sich alles super an! Ganz liebe Grüße von der anderen Seite und bis bald!

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